Achte und größte Wildtiererfassung im Frühjahr (WILD-Monitoring)

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WILD-Monitoring

Die deutschlandweit größte Wildtier-Erfassung jährt sich im Frühjahr 2021 zum achten Mal. Revierinhaber sind aufgerufen, Daten zu 18 Tierarten zu sammeln und an das Monitoring-Programm WILD zu melden. Der Deutsche Jagdverband informiert über die Datenerhebung hier.

WILD steht für Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands und wurde im Jahr 2001 als Projekt des Deutschen Jagdverbandes und seiner angegliederten Landesjagdverbände ins Leben gerufen. Mithilfe von WILD können Informationen zu Häufigkeit, Bestandsdichte und Bestandsentwicklung der heimischen Wildtier-Population sowie invasiver Arten gewonnen und daraus geeignete Maßnahmen abgeleitet werden. Diese reichen von Hege- und Schutzmaßnahmen über Lösungsansätze zu Lebensraumansprüchen bis hin zu einem geeigneten Wildtiermanagement.

Nutzer des WILD-Portals können für die Kategorien Schalenwild, Niederwild, Marderartige, Neozoen (weiterführende Informationen siehe weiter unten: „Was ist ein Neozoon“) und Gänse benutzerdefinierte Selektionen und Filter anwenden und Informationen zu ihren eigenen Interessen und Schwerpunkten abrufen.

Interessierte am Monitoring-Programm und des WILD-Portals können dieses über diesen Link aufrufen. Den Zugriff auf die Daten erhaltet Ihr über den dortigen Link „Ergebnisse des WILD“ ganz am Ende der Seite. Die Datenanalyse und -verarbeitung erfolgt über die Software Cadenza.

Zudem erscheinen die WILD-Jahresberichte als digitale Version ebenfalls auf der Seite des Deutschen Jagdverbandes.

Datenerhebungen bei der Wildtiererfassung

Bei der diesjährigen Erfassung sind folgende Tierarten im Fokus:

  • Rebhuhn
  • Fasan
  • Feldhase
  • Wildkaninchen
  • Rotwild
  • Damwild
  • Rehwild
  • Muffelwild
  • Schwarzwild
  • Waschbär
  • Marderhund
  • Mink
  • Baummarder
  • Iltis
  • Nutria
  • Bisam
  • Biber
  • Fischotter

Der standardisierte Erfassungsbogen kann von den Revierinhabern digital ausgefüllt werden, allerdings stellen einzelne Bundesländer auch erweiterte Erfassungsbögen zur Verfügung. Nähere Informationen und Besonderheiten dazu bieten die Landesjagdverbände oder auch die Länderbetreuer von WILD an.

Pro Bundesland steht ein WILD-Länderbetreuer zur Verfügung, der die Datenerhebung im Bedarfsfall organisatorisch unterstützt. Die Länderbetreuer sind es auch, die schließlich die gemeldeten Daten in die zentrale Datenbank einspielen. Die Speicherung der Daten zu den einzelnen Revieren erfolgt anonym.

Wie grundsätzlich bei Datenerhebungen und der späteren Aufbereitung der Ergebnisse, ist die Datenqualität bei der Erfassung von entscheidender Bedeutung. Die Erfassungsbögen sind daher sorgfältig und vollständig auszufüllen; auch dann, wenn eine Art in einem Gebiet nicht vorkommt. Weiterhin sind neben der Zählung der Wildtiere auch Angaben zu den Flächen vorzunehmen.

Zusätzlich zur Zählung durch die Revierinhaber stützt sich das Programm auf die Auswertung von Jagdstrecken (erlegt und tot aufgefunden). Diese Informationen liegen den jeweils zuständigen Jagdbehörden der Bundesländer vor und werden dem WILD-Monitoring zur Verfügung gestellt.

Die letzte Erfassung für WILD erfolgte im Jahr 2019 und wurde kürzlich vom DJV veröffentlicht. An dieser Erfassung haben deutschlandweit über 26.000 Reviere teilgenommen, was einem Anteil von rund 40% der land- und forstwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands entspricht.

Was ist ein Neozoon

Neozoen (Plural auch Neozoa) sind Tierarten, die durch menschliche Hilfe (bewusst oder unbewusst) aus ihrem angestammten Lebensraum in ein neues Ökosystem eingewandert sind bzw. eingeführt wurden, sich in ihrer neuen Heimat etabliert haben und sesshaft geworden sind. Im speziellen Fall von WILD handelt es sich hierbei um die drei Arten: Waschbär, Marderhund und Mink. Sie werden oft auch als invasive oder gebietsfremde Arten bezeichnet.

Fazit

WILD ist ein äußerst mächtiges Informationsinstrument und bildet für Wildfreunde und -begeisterte eine hervorragende Datenquelle. Sehr detailliert werden Wilddichten, Entwicklungen zu Populationen und Zuwachsraten grafisch aufbereitet. Die Grafiken sind oftmals interaktiv. Mit ihrer Hilfe können einzelne Gebiete selektiert sowie Entfernungen und Flächen gemessen werden.  Für Wildkaninchen ist auch das Auftreten von Myxomatose (Pockenvirus) und Chinaseuche (RHD) erfasst.

Die Handhabung ist bedienerfreundlich und selbsterklärend: Über die Navigation könnt Ihr beispielsweise den Berichtsbaum / Filter auf der linken Seite des Informationssystems pro Tierart immer weiter aufklappen und Euch die gewünschten Informationen aussuchen. Alternativ könnt Ihr eine Grundlagenkarte aufrufen (begrenzte Auswahlfelder) oder alle Kartenthemen anzeigen lassen. Durch diesen Aufbau ist es jedem Nutzer möglich, nach seiner eigenen Art zu navigieren und die für sich relevanten Inhalte zu filtern.

Daher ein dickes Plus für das WILD-Informationssystem und ein herzliches Dankeschön an den Deutschen Jagdverband sowie alle Revierinhaber, die dieses Portal am Leben halten und mit Leben füllen.

 

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