Neobiota und invasive Arten in Deutschland – Goethe-Universität startet Umfrage

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Die Welt ist globalisiert. Neben den Fortschritten in der digitalen Welt und dem Austausch von Informationen und Daten in Sekundenschnelle, können Personen und Waren durch ein weit verzweigtes Netzwerk von Fluglinien, Schiff- und Bahnverbindungen innerhalb von wenigen Tagen jeden beliebigen Ort der Welt erreichen. Diese Vorzüge hat sicherlich schon jeder in der einen oder anderen Form genutzt, sei es aufgrund einer Reise zu einem entfernten Urlaubsort oder weil ein Verkäufer auf der anderen Seite des Erdballs genau den Artikel angeboten hat, den wir uns schon immer gewünscht haben.

Doch dabei bleibt es nicht. Im Zuge des internationalen Reise- und Warenverkehrs gelangen nicht nur wir und unsere Alltagsgegenstände von einem Ort zum anderen, sondern auch Vertreter der jeweiligen heimischen Flora und Fauna.

Was sind Neobiota

Genau wie wir Menschen, können auch Tiere und Pflanzen auf die zuvor genannten Arten eine Reise aus ihrem angestammten Lebensraum in mal mehr und mal weniger weit entfernte Gegenden antreten. Dies kann bewusst oder unbewusst sowie mit und ohne menschliche Absicht geschehen. Bei Haus- oder Nutztieren als auch zu Handelszwecken kann eine bewusste und durch den Menschen gewollte Handlung unterstellt werden. Andere Tiere oder Arten nehmen diesen Weg meistens doch eher unbeabsichtigt und ohne absichtlichen menschlichen Einfluss in Kauf, zum Beispiel im Zuge des internationalen Warenverkehrs auf Material-, Handels- oder Lebensmitteltransporten. So verlassen sie mit Hilfe von Verkehrsmitteln ihren ursprünglichen Lebensraum und begeben sich in für sie fremde Gefilde.

In dem neuen Lebensraum angekommen, fassen sie dort Fuß und vermehren sich. In diesem Zusammenhang wird im ersten Schritt lediglich von Neobiota (Neubürger) gesprochen, gebietsfremden Arten. Treten Neobiota darüber hinaus auch aggressiv und großflächig in Konkurrenz zu den heimischen Arten bzw. hat ihr vermehrtes Auftreten negativen Einfluss auf heimische Arten, so spricht man auch von invasiven Arten. Zu den in Deutschland weit verbreiten invasiven Arten zählen Nutria, Waschbär und Marderhund.

Als heimische Arten werden die Arten bezeichnet, die sich seit dem Ende der letzten Eiszeit selbständig in Deutschland angesiedelt haben bzw. sich durch Fortpflanzung und Evolution hier entwickelt haben.

Auch wenn es brisante Fälle gibt, in denen invasive Arten die heimischen Arten stark bedrohen oder gar vollständig verdrängt haben, so ist nicht zwangsläufig jede neue Art auch invasiv. Dies gilt sowohl für Arten, die zu uns nach Deutschland kommen als auch für Arten, die aus Deutschland in andere Regionen der Welt gelangen. Heruntergespielt oder verharmlost werden sollte das Auftreten neuer Arten jedoch nicht, denn sie besitzen das Potential von weitreichenden Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna, Gesundheit und Wirtschaft.

Risiken durch invasive Arten

Invasive Arten werden daher oftmals kritisch beobachtet, da sie für die folgenden Bereiche erhebliche Risiken darstellen können:

Ökologie

  • Verdrängung bis hin zur Ausrottung heimischer Arten (besonders isolierte Ökosysteme mit fehlenden Ausweichmöglichkeiten sind hier betroffen)
  • Dadurch hervorgerufen eine Veränderung bzw. tief greifende Störung des heimischen Ökosystems

Wirtschaft

  • Beeinträchtigungen oder Schäden an wirtschaftlich betriebenen Flächen
  • Einbußen an der Produktqualität, des Ertrags oder eine Erhöhung der Bewirtschaftungskosten
  • Einstufung als Quarantäne-Schädling (hohe finanzielle Auflagen bei internationalen Transporten)

Gesundheit

  • Risiken durch gesundheitliche Beeinträchtigungen von Menschen (zum Beispiel Giftpflanzen)

Online-Umfrage der Goethe-Universität Frankfurt zu Neobiota

Die Einflüsse invasiver Arten auf das heimische Ökosystem und die von ihnen ausgehenden Risiken sind Menschen mit jagdlichem, forstwirtschaftlichem oder landwirtschaftlichem Hintergrund vertraut. Doch wie steht es um das Wissen der Öffentlichkeit zu diesen Themen?

Um hierzu ein genaueres Bild zu erhalten, hat die Goethe-Universität Frankfurt eine Online-Umfrage ins Leben gerufen. Mit Hilfe dieser Studie möchten die Wissenschaftler genauer untersuchen, wie verschiedene Personengruppen invasive Arten wahrnehmen und welchen Kenntnisstand sie über diese Arten haben.

Die Umfrage beansprucht etwas 10 Minuten Eurer Zeit und ist anonym. Wer Interesse hat, kann hier auf die Umfrage zugreifen.

An Umfrage teilnehmen

Fazit

Wir haben an dieser Umfrage teilgenommen und würden uns freuen, wenn Ihr ebenfalls etwas Zeit dafür finden könntet. Ihr erhaltet Fragen darüber,

  • wie intensiv Ihr über invasive Arten informiert seid
  • wie ihr die Auswirkungen der Neobiota auf die heimische Flora und Fauna einschätzt und
  • ob Artenschutz für Euch wichtig ist und welchen Stellenwert er für Euch einnimmt

Dazu sind auch ein paar Frei- bzw. Textfelder von Euch auszufüllen.

Wir sind auf das Ergebnis der Goethe-Universität Frankfurt  gespannt.

Beitragsbild von noah eleazar auf Unsplash

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