Der Weg der Waidgerechtigkeit – Wie Jäger die Potentiale sozialer Netzwerke richtig nutzen können

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Jagd, Jäger und Waffenbesitzer stehen in bisher unbekannter Weise im Fokus von Medien, Privatunternehmen und NGOs (Non-Governmental Organisations = Nichtregierungsorganisationen). Zu unserem Bedauern und zu unserer aller Nachteil ist dieser Fokus überwiegend negativ behaftet. Journalistische Neutralität wird nur in seltenen Fällen gewahrt. Wir haben dies in unterschiedlichen Zusammenhängen und aus verschiedenen Perspektiven bereits ausführlich erläutert, denn diese Tendenzen veranlassen uns einerseits zur Sorge und andererseits zum Handeln.

Für interessierte Leser führen wir hier unsere Artikel zu diesem Themenkomplex an:

Auch wenn der vorliegende Artikel primär die Sicht von Jagd und Jägern behandelt, sind Parallelen zu anderen Gruppen von Waffenbesitzern klar erkennbar. Wir arbeiten in diesem Artikel heraus, wodurch die oben beschriebene Entwicklung vorangetrieben wurde und welchen Einfluss soziale Medien auf Jagd, Jäger und Waffenbesitzer nehmen. Zudem zeigen wir Möglichkeiten auf, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und soziale Medien auch besser für unsere Zwecke zu nutzen.

Am Ende richten wir unseren Blick auf die neue Generation der Jäger, Jungjäger und Jagdinteressierte. Diese beiden Gruppen sind für die Neuausrichtung der Jagd in den sozialen Netzwerken enorm wichtig. Daher möchten wir sie zur Selbstreflexion ermutigen, warum sie Jagd ausüben möchten und was Jagd für sie bedeutet. Die Relevanz dieser beiden Fragen ist nicht zu unterschätzen, denn bewusste Jäger helfen bei der Positionierung der Jagd und geben neue Impulse. Daher dürfen sich auch „alte Hasen“ bei diesen Fragen angesprochen fühlen.

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Digitalisierung und die Macht digitaler Inhalte

Jede Seite hat einen Gegenpol. So ist es wenig überraschend, dass es auch gegenüber Jagd und Waffenbesitzern schon immer kritische Stimmen in Form von Jagd- und Waffengegnern gegeben hat. Neu hingegen ist die Intensität und Schärfe der Kritik, denen sich Jäger, Sportschützen und Waffenbesitzer medial und gesellschaftlich gegenüber sehen.

Jeder einzelne von uns wird sicherlich denken, dass wir uns persönlich doch gar nicht groß verändert haben und das Jagdgeschehen oder das Sportschießen auch nicht. Und damit haben wir vermutlich weitestgehend auch Recht. Doch unsere Welt und unser Umfeld haben sich verändert. Sie sind schneller geworden und ihre Schwerpunkte haben sich in vielerlei Hinsicht verschoben.

Die Digitalisierung hat die Welt näher zusammenrücken lassen und somit außerordentliche Potentiale freigesetzt. Menschen können sich durch soziale Netzwerke weltweit mit Gleichgesinnten vernetzen und in Sekundenschnelle Inhalte austauschen. Informationen stehen heutzutage global an jedem beliebigen Ort mit Internetanschluss 24/7 zur Verfügung und werden ständig aktualisiert und erweitert. Distanzen sind für digitale Inhalte nicht mehr existent. Vernetzungen mit Gleichgesinnten sind möglich, ohne sich persönlich kennen oder örtlich nah beieinander sein zu müssen.

Der Austausch von Informationen findet heute immer häufiger in Form von Bildern und weniger über Texte oder Nachrichten statt, denn ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Bilder sind wie kein anderes Medium dazu geeignet, Emotionen bei Menschen hervorzurufen. Dies kann man sich zu Nutze machen – im Guten wie im Schlechten.

Jeder ist heute in der Lage, auf eine ihm passende Weise Inhalte zu erschaffen und diese global zur Verfügung zu stellen. Doch die Welt – und auch wir selbst – sind transparent geworden. Zu gerne teilen wir unbedarft private Informationen und unsere Meinung öffentlich. Dabei sind wir uns der Reichweite dieser Informationen und auch der Geschwindigkeit ihrer Verbreitung nur zu selten bewusst. Wir können nicht immer steuern, wem wir unsere Inhalte zur Verfügung stellen und wer diese schlussendlich liest. Doch wie auch immer die von uns erzeugten Inhalte an die Leser gelangen und wer auch immer diese Leser sind: sie bilden sich eine Meinung über unsere Inhalte und uns, und das können wir steuern.

Die entscheidende Frage lautet also:

Wie möchte ich in der Öffentlichkeit auftreten und wahrgenommen werden? Und dieser Frage muss sich eher heute als Morgen auch die gesamte Jägerschaft stellen, vom Jäger bis hin zum Verband, damit Jagd und privater Waffenbesitz auch in den nächsten Jahrzehnten in Deutschland noch möglich ist.

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Von Jagdgegnern und Meinungsmachern

Sowohl die Beantwortung dieser Frage als auch unsere Positionierung in der Öffentlichkeit werden nicht einfach, denn wir alle wissen, wer diesem Ansinnen entgegensteht: Jagdgegner und diverse Meinungsmacher in unterschiedlichsten Medien, Vereinen und Verbänden.

Wie eingangs beschrieben, stehen Jäger, Waffenhändler und Waffenbesitzer derzeit in nie da gewesener Art im medialen Fokus. Journalisten, „Experten“ und „Aktivisten“ beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, ob Jagd noch zeitgemäß ist, malen bunte Szenarien von sich selbst regelnden Wildpopulationen und sehen mit der heute schon fast selbstverständlichen moralischen Überlegenheit in beinahe jedem Legalwaffenbesitzer einen potentiellen Kriminellen oder Gewalttäter.

Zu groß ist die Fülle von schlecht recherchierten Informationen oder sogar Falschinformationen, die einer selbständigen und unbeeinflussten Meinungsbildung des Zuschauers im Wege stehen. Ein gutes Beispiel hierfür aus der jüngeren Vergangenheit ist das vorzüglich aufbereitete Video von Elmsfeuer auf YouTube, in dem die ZDF-Doku „Schussbereit – Deutschland bewaffnet sich“ genau analysiert und bewertet wird. Im Fokus der Analyse durch Elmsfeuer stehen die in der Reportage präsentierten Zahlen sowie die inhaltliche Art und Weise der Moderation (beide Videos haben wir für Euch unten verlinkt).

Das Urteil über die ZDF-Doku muss „vernichtend“ ausfallen, denn einer genauen Untersuchung halten die vom ZDF präsentierten Daten in keiner Weise stand. Dem aufmerksamen Zuschauer kann nur der Eindruck entstehen, dass der Öffentlich Rechtliche Rundfunk (ÖRR) entweder keine Kompetenz oder kein Interesse an fachgerechter Aufbereitung von Kriminalstatistiken für seine eigenen Reportagen hat. Oder sollten wir eher die Frage stellen, ob sich belastbare Zahlen von vorneherein den tendenziösen Zahlen unterordnen mussten? Die Fehler sind offensichtlich und die Frage nach dem Medienstaatsvertrag wird im Video daher zu Recht gestellt.

Dieses Beispiel ist bei Weitem kein Einzelfall. Es zeigt jedoch sehr deutlich auf, wie die Berichterstattung über Waffenbesitzer funktioniert und wie genau es um die Qualität der ausgestrahlten Informationen bestellt ist. Würden nur wir Jäger und Waffenbesitzer diese Informationen erhalten, könnte man fast darüber schmunzeln. Doch leider werden diese durch umfangreiche mediale Angebote einem großen Kreis von Nutzern zugänglich gemacht. Der unbedarfte Zuschauer, der „unsere Welt“ nur von außen betrachtet, wird mit einem mulmigen Gefühl zurückgelassen.

Und genau darum geht es: Emotionen. Nichts eignet sich besser dazu Emotionen hervorzurufen als Bilder, idealerweise untermauert mit passender Vertonung. Alles ist in diesem Zusammenspiel möglich. Dabei werden natürlich auch gern geschlechterspezifische Besonderheiten bedient, denn die Geschlechter reagieren unterschiedlich auf bestimmte Inhalte. Die Medien verstehen es sehr gut, diese Potentiale zu nutzen – und das hat Spuren hinterlassen.

Die gegenüber Jagd und privatem Waffenbesitz praktizierte Berichterstattung bleibt bei bestimmten Menschen nicht folgenlos. Wie sonst ist es zu erklären, dass besonders Jägern die körperliche Unversehrtheit heute nicht mehr garantiert werden kann. Sie sehen sich bereits länger und immer häufiger Angriffen auf ihren Besitz (beschädigte Hochsitze) oder gar ihr Leben durch heimtückisch gelegte Fallen und direkte persönliche Angriffe ausgesetzt.

In den letzten Jahren ist die gesellschaftliche Tendenz deutlich geworden, dass kleine Gruppen ihre Art zu leben und ihre Sicht der Dinge immer häufiger anderen Menschen überstülpen möchten. Immer größere Teile dieser Gruppen lehnen dabei den wichtigen Diskurs mit Andersdenkenden bzw. Anderslebenden ab und akzeptieren nur noch ihre Meinung als die einzig Wahre. Abweichende Meinungen sind unerwünscht und werden anders als mit Worten bekämpft. Und dieses Vorgehen wird immer energischer.

Dies stellt uns vor große Herausforderungen, bei denen wir unbedingt anders reagieren und argumentieren müssen als diejenigen, die uns am liebsten gestern schon abgeschafft hätten. Auch wenn es in bestimmten Situationen schwer fallen mag, so ist Diskurs auf Augenhöhe unabdingbar.

Eine neue Positionierung der Jagd in den Medien

Aus den zuvor genannten Gründen ist es daher wichtiger denn je, die Bevölkerung zu jagdlichen und waffenrechtlichen Themen „abzuholen„. Es ist wichtiger denn je, sie an diesen Themen in einer Form teilhaben zu lassen, die ihre Ängste und Vorurteile abbaut anstatt sie weiter zu forcieren. Doch das Ganze muss vorsichtig und auch glaubwürdig umgesetzt werden. Unsere Verbände,

  • der Deutsche Jagdverband (DJV)
  • der Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler (VDB) und
  • der Deutsche Schützenbund (DSB)

und viele andere liefern eine unglaubliche Fülle an Material und Informationen, die es zu nutzen gilt. Doch auch jeder einzelne von uns kann einen Beitrag leisten, die Dinge für uns zum Besseren zu verändern.

Wir müssen dafür sorgen, dass wir die Menschen mit unseren Bemühungen erreichen, die der Jagd und dem Waffenbesitz neutral gegenüber stehen. Sie sind unsere Hauptadressaten, denn sie machen den größten Teil der Bevölkerung aus. Sie entscheiden darüber, wie es zukünftig mit unserem Beruf, unserer Passion, unserem Hobby weitergeht. Es sind nicht die wenigen, lauten Gruppierungen, die über unsere Zukunft entscheiden.

Als wesentlichen Meilenstein sehen wir es demnach an, die vielseitigen und komplexen Aufgaben von Jägern genauer herauszuarbeiten und zu vermitteln. Dies kann nicht durch ein einfaches Bild geschehen. Jäger und Jagd werden gern und zu oft auf grüne Kleidung und das Erlegen von Wild reduziert. Diesen Eindruck können jedoch auch nur solche Menschen vermitteln, die sich niemals genauer mit der Materie beschäftigt haben und eher an Meinungsmache als an Berichterstattung interessiert sind. Die Realität sieht anders aus.

Jäger haben sich der Hege (der Fürsorge für das heimische Wild und seiner Lebensräume) und dem Naturschutz verpflichtet. Der Deutsche Jagdverband und die Landesjagdverbände haben diesbezüglich eine Vorreiterrolle inne, denn sie haben den Naturschutz in ihre Satzungen aufgenommen. Seitdem sind sie nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG) anerkannte Naturschutzverbände, was nahezu keinem Außenstehenden bewusst ist.

Aufgrund ihrer wechselseitigen Verpflichtung gegenüber Flora und Fauna geraten Jäger regelmäßig zwischen die Fronten oftmals ideologischer Anforderungen, können beiden jedoch nicht vollumfänglich gerecht werden und sehen sich so erneuter Kritik ausgesetzt. Bestes Beispiel dafür ist der Wald-Wild-Konflikt. Aus Gründen des Klimawandels und als Schutz vor Krankheiten sollen anfällige Monokulturen (primär Nadelwald) in standortgerechten Mischwald überführt werden. Dies bedingt vollumfänglichen Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten für die Jungpflanzen, denn Walderneuerung entsteht größtenteils aus Naturverjüngung. Wild steht diesem Ziel wegen möglicher Verbissschäden im Weg und soll sich dem Waldumbau unterordnen. Jäger haben sich zu dieser Thematik geäußert und werden sich einer Benachteilung der Wildtiere nicht anschließen.

Waidgerechtigkeit – „Tue Gutes und sprich darüber“

Jagd und Tierschutz sind kein Widerspruch, auch wenn viele Medien und nicht wenige Tierschützer außerhalb der Jägerschaft diese Karte gerne spielen. Dies ist eine fehlgeleitete Interpretation, die spätestens auf lokaler Ebene ihre Gültigkeit verliert, denn dort arbeiten Jäger, Tierschützer, Landwirte und viele andere seit langer Zeit hervorragend zusammen. Bestes Beispiel dafür ist die jährlich wiederkehrende Kitzrettung vor der Frühjahrsmahd, bei der viele Gleichgesinnte unterschiedlicher Gruppen einander die Hand reichen. Sie überwinden mutmaßliche Gräben, um für ein gemeinsames Ziel vollen Einsatz zu bringen.

Warum also nicht einmal die Kitzrettung thematisieren oder das Anlegen einer Benjes-Hecke oder eines Himmelsteiches filmen und dokumentieren? Der alte Spruch „Tue Gutes und sprich darüber“ hat auch heute noch Bestand. Also lassen wir die Öffentlichkeit doch an den positiven Dingen des Jägerdaseins teilhaben, um ihr ein Bild von uns zu vermitteln, das sie noch nicht aus den Medien kennen.

Jäger haben sich mit der Ausübung der Jagd den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit verpflichtet. Darunter verstehen wir alle rechtlich bedeutsamen geschriebenen und ungeschriebenen Regeln und Verhaltensweisen im Jagdwesen. Kurz: die waidmännischen Pflichten. Wir begegnen Tieren und der Natur mit dem Respekt, den sie verdienen. Wir hegen gute Absichten durch das, was wir tun. Die Stellungnahme des DJV zur Waidgerechtigkeit findet Ihr hier.

Waidgerechtes Verhalten braucht sich nicht zu verstecken. Jeder Jäger kann Bilder mit positivem Inhalt zur Verfügung stellen. Dies sind nicht unbedingt Trophäenbilder, auch wenn sie Merkmale des Brauchtums, angewandte Waidgerechtigkeit oder Respekt vor dem erlegten Tier erkennen lassen. Denn diese Besonderheiten sind den wenigsten Außenstehenden bekannt. Es kommt also darauf an, Dinge zu vermitteln, die beim Zuschauer einen positiven Eindruck hinterlassen und näher an unsere Aufgaben heranführen. Genau dies wird von den meisten Medien außerhalb unserer Fachpresse eben nicht geleistet. Wir müssen also selbst tätig werden.

Dieses Feld dürfen wir Jagdgegnern und anderen Kritikern nicht überlassen. Ebenso wenig dürfen wir uns angreifbar machen, indem wir ihnen genau das Futter liefern, das gegen uns verwendet werden kann. Hierzu zählen beispielsweise die zuvor genannten Trophäenbilder oder Preise für die meisten erlegten Füchse. Diese Dinge können auf Außenstehende befremdlich wirken und Emotionen erzeugen, wodurch Jagdgegner leichtes Spiel haben. Wir alle können und müssen daher unser eigenes Handeln hinterfragen, um nicht wieder und wieder uns selbst, die Jagd und den privaten Waffenbesitz rechtfertigen zu müssen.

Die Rolle der Jungjäger innerhalb der Jägerschaft

Der neuen Generation der Jäger (Jungjäger) kommt bei der Positionierung der Jagd in der Öffentlichkeit eine besondere Rolle zu. Warum ist dies so? Die Antwort ist einfach und hängt mit der am Anfang beschriebenen Digitalisierung zusammen: die aktuell nachrückende Jägergeneration ist – anders als ihre Vorgänger – mit mobiler Technik, dem Internet und den sozialen Netzwerken aufgewachsen. Sie sind „Digital Natives“ und bewegen sich in der digitalen Welt genau so sicher wie in der realen. Sie kennen die Vorteile, Fallstricke und Grenzen digitaler Möglichkeiten. Darum ist ihr Verhalten in Social Media und ihre Begeisterung für die Jagd so wichtig für die gesamte Jägerschaft. Sie können für neue Impulse sorgen und ihren Beitrag dazu leisten, der Negativdarstellung der Jagd entgegenzuwirken.

Bedingt durch das Alter und die Strukturen innerhalb der Jägerschaft und Verbände werden die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke nicht erschöpfend genug genutzt. Jungjäger könnten mehr eingebunden werden, um von ihrem Wissen, ihren Ansichten, ihrer Flexibilität und ihrem Engagement zu profitieren. Eine Ende 2021 durchgeführte Jungjäger-Befragung des DJV hat zudem ergeben, dass sich diese Gruppe zusätzlich überdurchschnittlich ehrenamtlich engagiert und sich mit den Motiven für die Jagdausübung auseinandergesetzt hat. Frische Energie und Potential sind demnach ausreichend vorhanden. Es muss nur genutzt werden.

Spannend bleibt die weitere Entwicklung der Jägerschaft auch dahingehend, dass sich immer mehr Frauen für einen Jagdschein entscheiden.  Wie sie das Gesamtbild der Jagd in Deutschland und in den sozialen Medien in den nächsten Jahren prägen werden, wird sich bald zeigen.

Warum Jagd, warum Jagen?

Wenn wir die Jungjäger-Befragung des DJV als Maßstab nehmen, so ist sich der Jägernachwuchs seiner Motive für die Jagdausübung bewusst. Trifft dies auch auf den übrigen Teil der Jägerschaft zu? Haben wir uns alle Gedanken gemacht, warum wir jagen gehen und was Jagd für uns bedeutet. Welches sind die individuellen Motive, die uns antreiben?

Sich darüber Gedanken zu machen, ist angesichts der uns aktuell entgegengebrachten Kritik und der Infragestellung unserer Relevanz unerlässlich. Wir möchten daher diesen Beitrag mit einigen Fragen abschließen, die sich jeder Jagdscheininhaber und auch jeder Interessierte an einem Jagdschein gerne einmal selbst stellen darf.

Wer sich bewusst ist, warum er bestimmte Dinge tut, wer seine Motive und Beweggründe kennt, der hat im Diskurs mit Gegnern seiner Position keine Argumentationsschwierigkeiten und kann sich sicher bewegen. Jeder Einzelne versteht unter Jagd etwas anderes. Die folgenden Fragen sollen daher lediglich eine Orientierungshilfe sein, sich genauer mit den eigenen Motiven und Beweggründen auseinanderzusetzen und Bewusstsein für das eigene Handeln zu schaffen.

  • Was macht ein Jäger und was macht ihn aus?
  • Warum habe ich einen Jagdschein gemacht / möchte ich einen Jagdschein machen?
  • Wofür stehe ich als Jäger, wofür setze ich mich ein?
  • Was bedeutet Waidgerechtigkeit für mich?
  • Warum ist Jagd wichtig?
  • Warum jage ich? Was sind meine Motive?
  • Welchen Stellenwert haben Wildtiere und ihre Lebensräume für mich?
  • Welchen Beitrag leiste ich zu Tierschutz und Naturschutz?

Hier noch ein Link zur Seite Jagd-Fakten, einer Initiative des DJV, auf der unter dem Motto „Fakten statt Vorurteile“ weitere Argumente für Jagd, Jäger und den Jagdschein zur Verfügung gestellt werden.

Fazit

Jäger und Waffenbesitzer haben es aktuell nicht leicht. Der Großteil der Medien hat seine eigene Meinung zu diesen Gruppen und lässt diese ungehemmt in die Berichterstattung einfließen. Jagdgegner, Aktivisten und sonstige Kritiker sind in den sozialen Medien präsent und nutzen unsere Schwachstellen gnadenlos aus. Es ist an der Zeit, sich dieser Umstände bewusst zu werden und sich neu auszurichten.

Der Schlüssel dazu liegt in einer besseren und positiveren Selbstdarstellung. Durch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung ist jeder Nutzer zugleich auch Autor und Publizist. Wir haben es also selbst in der Hand, positive Eindrücke des Jägerdaseins zu teilen und damit die Menschen zu erreichen, die uns neutral gegenüber stehen. Dies muss geschehen, damit Jagd und privater Waffenbesitz in Deutschland weiterhin möglich bleiben.

Zu guter Letzt muss auch wieder nach Überschneidungen anstatt nach Gegensätzen gesucht werden. Als festgefahren oder verhärtet bezeichnete Standpunkte sind oftmals gar nicht so verhärtet wie angenommen. Der erste Schritt ist schwer, doch er muss getan werden, denn im Grunde streben wir alle nach demselben Ziel: dem Schutz der Wildtiere und ihres Lebensraums, der uns Menschen ebenfalls als Ruhe- und Rückzugsort dient.

Wir weisen an dieser Stelle darauf hin, dass der Deutsche Jagdverband verschiedene Seminare und Fortbildungen zum Thema Soziale Medien und Presse-/Öffentlichkeitsarbeit anbietet. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Videos

Die ZDF-Dokumentation „Schussbereit – Deutschland bewaffnet sich“

Dieser Dokumentarfilm des ZDF war Anlass für das nachfolgende Video von Elmsfeuer auf YouTube.

Das Video von Elmsfeuer auf YouTube

Hat Euch dieser Artikel gefallen? Wie ist Eure Meinung zu dem beschriebenen Sachverhalt und der Situation von Jägern und Waffenbesitzern in Deutschland? Ist der Artikel zu kritisch und schwarzmalerisch oder tifft er den Nagel auf den Kopf? Müssen wir uns als Jäger wirklich neu in den sozialen Medien und der Öffentlichkeit gegenüber ausrichten oder verstehen uns die Menschen einfach nicht, egal was wir tun? Brauchen wir wirklich Motive, um die Jagd auszuüben? Ist das nicht eher „Rechenschaft ablegen“ vor Leuten, die keine Ahnung von der Materie haben? Hinterlasst uns Eure Meinungen in den Kommentaren.

Beitragsbild: Chris Ponzi auf Unsplash

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